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Film-Archiv

Andrea Arnold über die Dreharbeiten
Die Oscar-prämierte Regisseurin Andrea Arnold begann mit der Arbeit an FISH TANK, als sie von einem einzelnen Bild gepackt wurde.
"Alle meine Filme haben mit einem Bild angefangen", so Arnold. "Es ist gewöhnlich ein ziemlich starkes Bild und scheint von nirgendwo her zu kommen. Anfangs verstehe ich das Bild nicht, aber ich will mehr darüber wissen, also beginne ich es zu erforschen und versuche es zu verstehen. So fange ich immer an zu schreiben."

Katie Jarvis
Von Anfang an lag Arnold daran, so viele Nicht-Schauspieler wie möglich zu casten. Die 17-jährige Katie Jarvis, die keinerlei schauspielerische Erfahrungen hatte, wurde als Mia besetzt.
"Ich wollte immer jemanden echtes für Mia", sagt Arnold. "Ich wollte jemanden, der mir tatsächlich Schwierigkeiten machen würde. Ich wollte ein Mädchen, das nicht spielen musste, nur sie selbst sein musste."
Der Casting-Prozess ging schon eine Weile, als Katie auf einem Bahnsteig ‚entdeckt‘ wurde. "Ursprünglich gingen wir die üblichen Wege, weil Mia eine Leidenschaft fürs Tanzen haben musste. Wir sahen uns Mädels von Agenturen und Tanzclubs an. Dann begannen wir in Essex in Jugendclubs, Märkten und Einkaufszentren zu suchen, überall wo Teenager sich aufhalten. Katie fanden wir auf dem Bahnhof von Tilbury Town, als sie mit ihrem Freund stritt. Als wir an sie herantraten, konnte sie nicht glauben, dass es wirklich für einen Film sei und wollte uns ihre Telefonnummer nicht geben. Sie hat Kampfgeist, aber auch eine Verletzlichkeit und Unschuld, die sich richtig anfühlten. Sie kam von da, wo wir drehen wollten, und fühlte sich sehr echt an."
Katie sagt: "Es gab nicht viele Leute beim ersten Vorsprechen, daher war ich nicht nervös, aber das zweite Mal machte mir mehr Sorgen, da gab es viele Mädchen. Ich habe nie getanzt oder so etwas und glaubte, ich hätte keine Chance. Sie riefen mich an meinem Geburtstag an und sagten mir, dass ich die Rolle bekommen hätte. Ich musste heulen, das hat mich mitgenommen."
Auch wenn Katie keine Tanzerfahrung hatte, wie sie für die Rolle erforderlich war, war Arnold davon überzeugt, dass sie die Richtige sei. "Sie hatte nie zuvor gespielt oder getanzt", so Arnold. "Sie hatte überhaupt nie getanzt, ja, sie mochte noch nicht einmal tanzen. Als ich sie zum ersten Mal bat zu tanzen, war sie zu schüchern, also verließen wir den Raum und ließen die Kamera an, damit sie allein tanzen konnte. Als ich mir die Aufnahme ansah, bemerkte ich, dass sie zwar wirklich kein Tänzer war, aber ganz sie selbst war, wenn sie tanzte. Es gab keine Maske, keine Show. Sie konnte ganz sie selbst sein, obwohl sie es noch nicht einmal gern machte. Ich beschloss, das Risiko einzugehen. Ich war nicht sicher, ob es klappen würde, Katie hatte noch nicht gespielt, aber gleich was geschehen würde, sie würde sie selbst sein, und das war es, was ich am meisten wollte."
Katie fügt hinzu: "Das Tanzen war harte Arbeit, weil ich es immer wieder wiederholen musste. Das hat mich fertig gemacht, aber es hat mich auch fit gehalten."
"Sie war wirklich tapfer in mehr als einer Hinsicht; es gab so viel, an das sie sich gewöhnen musste. Sie war in jeder Szene und es war manchmal hart für sie", sagt Arnold. "Ich glaube, sie wuchs während der Drehzeit heran, veränderte sich irgendwie. Sie machte es wunderbar. Ich denke, sie möchte jetzt mehr spielen. Sie hat jetzt einen Agenten."
"Ich habe viel beim Filmen gelernt", sagt Katie. "Früher habe ich die ganze Zeit nichts gemacht, jetzt habe ich gelernt, dass ich etwas fertigbringen kann, wenn ich es nur will. Es war hart, aber es hat Spaß gemacht und hat sich gelohnt. Jetzt möchte ich das Beste daraus machen. Man sieht daran, dass man nicht auf die Schauspielschule gehen muss, um damit anzufangen, aber ich glaube, ich war ein besonderer Fall, ich denke nicht, dass nochmal jemand an einem Bahnhof entdeckt wird!"

Michael Fassbender
Michael Fassbender war nicht die erste Überlegung für Connor. Arnold hatte ursprünglich eine ganz andere Idee. "Ich wollte anfangs für alle Rollen in FISH TANK reale Menschen und hatte ein Auge auf einen Mann geworfen, der im Park bei mir um die Ecke die Mülleimer leert. Er war ein perfekter Connor. Ich frage mich, was er sich dabei gedacht hat, als ich ihn so intensiv beobachtete ... Aber dann kam mir der Gedanke, dass es interessant wäre, jemanden mit Erfahrung gegenüber von Katies Unschuld zu haben, das würde ihr Verhältnis im Film widerspiegeln und könnte gut funktionieren."
Fassbender war gerade mit sehr guten Kritiken in HUNGER aufgetreten, aber Arnold hatte den Film nicht gesehen. "Ich sah Michael zuerst in einem Ausschnitt aus WEDDING BELLES, einem Film von Irving Welsh. Ich hatte HUNGER weder gesehen noch davon gehört, auch wenn ich dann später davon erfuhr. Ich fand ihn sehr charismatisch in WEDDING BELLES, und das war eine wichtige Eigenschaft von Connor. Ich habe mich für ihn entschieden allein aufgrund dieses Ausschnitts, weil er sich richtig anfühlte und ich meinen Instinkten vertraue. Ich möchte mich nicht in Frage stellen wenn es sich richtig anfühlt, also habe ich es einfach versucht."
Fassbender kam zu dem Film, ohne das Drehbuch zu kennen, weil Arnold keinen der Schauspieler das Buch vorher lesen ließ. Sie erhielten ihre Szenen immer nur wenige Tage vorm Drehen. "Kein Script zu haben ist irgendwie beunruhigend, und meistens würde man sich unter solchen Umständen nicht für eine Sache entscheiden, aber ich hatte RED ROAD gesehen und hatte große Achtung vor Andrea und wollte mir ihr arbeiten. Ich finde ihren Erzählstil sehr interessant, weil er in der Grauzone angesiedelt ist. Sie beschäftigt sich mit Menschen, die Fehler haben und gute und schlechte Eigenschaften und im Grunde einfach versuchen, mit ihrem Leben zurecht zu kommen."
"Es war mutig von ihm, diesen Film zu machen, weil ich weder ihm noch sonstwem im Film das Buch vorher zeigte, also wusste er nicht, worauf er sich einließ. Ich wollte der Reihe nach drehen, so dass sich die Geschichte im Fortgang enthüllen würde", erklärt Arnold. "Ich fand das besonders wichtig für Katie, ich wollte, dass sie immer das Gefühl hat zu wissen, wo sie ist. Ich wollte auch nicht, dass jemand etwas Bedeutsames hinzufügt zu dem, was er gerade macht. Die Zukunft nicht zu kennen hieß, dass jeder einzelne Augenblick nur als das zu nehmen war, was er ist - und nichts sonst. Ein bisschen wie das Leben schätze ich. Wir wissen nie, was uns in der nächsten Stunde zustoßen wird, oder am nächsten Tag. Ich wollte, dass jeder Moment diese Unschuld hat.
Michael hat sich das ganz zu eigen gemacht und hat bei den Dreharbeiten jeden Tag für sich in Angriff genommen. Wir haben nicht geprobt oder viel über etwas geredet, wir haben einfach an jedem Tag wie er kam gearbeitet."
"Es war eine ganz andere Arbeitsweise", kommentiert Fassbender. "Normalerweise möchte ich das Buch verdauen und verrotten lassen und dann damit spielen, wenn der Drehtag da ist. Daher habe ich in diesem Fall versucht, so locker und entspannt wie möglich zu sein. Das war die Hauptaufgabe, die ich mir stellte. Andrea ist sehr fix und hemdsärmlig und arbeitet mit allem was an dem Tag passiert, um ihre Geschichte damit zu füttern, und sie schafft ein sehr angenehmes Arbeitsumfeld für ihre Schauspieler."
Fassbender hatte Freude daran mit Katie zu arbeiten. "Katie ist eine sehr ausdrucksstarke Person und man kann leicht mit ihr spielen, weil sie nicht wirklich schauspielert. In Andreas Händen bekommt man auf diese Art einen sehr starken Auftritt, weil er ganz roh ist, aus dem Bauch heraus, nicht ausgedacht, sondern intuitiv." Katie ihrerseits fiel es leicht, mit Fassbender zu arbeiten. "Er gab mir manchmal Ratschläge und war wirklich hilfsbereit", sagt sie. "Manche gemeinsamen Szenen waren etwas seltsam zu spielen, aber da ich ja wusste, wie er jenseits der Kamera ist, war es viel einfacher."

Kierston Wearing
Kierston Wearing wurde auf Mias Mutter Joanne besetzt. "Ich liebte Kierston vom ersten Augenblick und hatte das Gefühl, sie das ganze Leben gekannt zu haben", sagt Arnold. "Ich hatte das Gefühl, sie wirklich zu kennen. Es ist schön, das bei jemandem zu empfinden, und ich besetzte sie im Handumdrehen. Dann zeigte sich, dass sie in der Gegend aufgewachsen war, wo wir drehen wollten, wer weiß, vielleicht ist es auch das, worauf ich angesprungen bin. Sie fühlte sich eben sehr echt an, ihr Akzent, alles authentisch.
Ursprünglich war ich auch bei Joanne auf der Ausschau nach jemand Realem, jemand der so gelebt hatte wie Joanne. Jemand mit mehr Härte. Das hat Kierston nicht, aber sie hatte diese Ehrlichkeit, und Offenheit, und eine Art Unschuld, die sehr attraktiv war. Es war anders als das, wonach ich gesucht hatte, aber es fühlte sich trotzdem richtig an. Das mag ich so am Filmemachen, man fängt mit einer bestimmten Idee an, aber dann verändert und entwickelt sich das von Tag zu Tag. Das muss man gern haben. Wenn man die Geschichte im Herzen hat, und daran festhält, wird das was daran wichtig war dableiben auch wenn sich alles ändert, sogar wenn du die wichtigsten Dinge verlierst und verzweifelst, wirst du dann oft einen Weg finden."
Kierston nahm diese Arbeitsweise gerne auf. "Ich mag Andreas Art zu filmen, so habe ich auch mit Ken Loach gearbeitet, also war es eine tolle Gelegenheit, wieder so zu arbeiten." Katie fügt hinzu: "Ich glaube, es war oft gut, dass uns die Geschichte vorher nicht erzählt wurde, wir mussten versuchen, uns die Geschichte im Kopf zusammen zu reimen, und so habe ich mir das Stück für Stück erarbeitet."
"Es war toll, mit Kierston zu arbeiten", sagt Fassbender. "Sie ist ganz bei der Sache, und als ich sie das erste Mal sah, dachte ich: Die sieht ja aus wie Brigitte Bardot! Sie hat diese ganz besondere Qualität, sie hat dieses heftige, sexy Rohe an sich, und ist dabei sehr frei und umgänglich. Ich habe mir IT´S A FREE WORLD während des Drehs angesehen und merkte, wie begabt sie ist, und man kann Spaß mit ihr haben."
"Michael steht mit beiden Beinen auf dem Boden, süß und normal, da gab es keine mit Blick auf seine versus unsere Filmerfahrung, keine Barriere", sagt Kierston.

FISH TANK
FISH TANK wurde über sechs Wochen im Sommer 2008 gedreht. Alle Schauplätze lagen in Essex, östlich von London. Arnold erläutert, warum sie die Geschichte dort spielen ließ.
"Ich schrieb FISH TANK ursprünglich für die Grafschaft Kent, die ich gut kenne, aber ich entschied mich, mir Essex anzusehen, weil ich wusste, dass das landschaftlich ähnlich war. Ich fuhr auf der A13 aus London heraus und verliebte mich sofort. Der Wahnsinn der A13, die rauchenden Fabriken, die offenen Räume, die Wildnis, leere Parkplätze wo einmal Ford gewesen war. Und ich liebe auch diesen Teil der Themse, wo sie ausgreift, um das Meer zu treffen. Hier sprach Elisabeth zu den Truppen, bevor sie auszogen, um mit den Spaniern zu kämpfen. Das fühlte sich alles gut an."
Viel von den Dreharbeiten fand in einer Siedlung statt, dem Ort von Joannes und Mias Zuhause. "Ich suchte nach einer Siedlung in der Mitte von alledem, die wie eine Insel war, und Mardyke passte genau auf diese Beschreibung", sagt Arnold. Ich mochte auch die Farben der Häuserblocks da. Farbe war mir sehr wichtig. Und ich mochte die Ödnis hinter der Siedllung. Vollkommen überwuchert, voll von wilden Blumen und Vögeln und Füchsen und mit einem riesigen Himmel. Da wollte ich drehen, aber wir bekamen keine Genehmigung, das war eine echte Enttäuschung.
Wir hatten eine glückliche Zeit beim Drehen in der Siedlung. Filmtrupps sind so arrogant, eignen sich die Alltagsräume der Leute an, als wären es ihre eigenen. Ich habe immer darauf gewartet, dass die Leute sich über uns aufregen und uns in die Wüste schicken, aber nichts davon ..."