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Inhalt |
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Ein ungewöhnlicher Film aus Brasilien, in dem sich Comic-Fantasien und fader Arbeitsalltag durchdringen: Andre (Lázaro Ramos, ganz anders und mindestens so fesselnd wie in MADAME SATA) bedient den Fotokopierer in einem Schreibwarengeschäft, schwatzt ausgiebig mit seiner sexy Kollegin Marinês (Luana Piovani) und verbringt seine Nächte damit, Comics zu zeichnen und seine schöne Nachbarin Sylvia (Leandra Leal) zu beobachten. Er ist zu schüchtern, sie zu einem Date einzuladen - bis er den Einfall hat, nach Arbeitsschluss mit dem Farbkopierer Falschgeld herzustellen. Cardoso (Pedro Cardoso), ebenso arm und scharf auf Marinês, hilft ihm dabei. |
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Als André entdeckt, dass Sylvias widerlicher Vater ihr beim Duschen nachstellt, gibt es für ihn nur einen Ausweg: Er muss einen Geldtransport überfallen, um für alle vier die Flucht nach Rio zu ermöglichen. Glücks- und Wechselfälle des Schicksals wechseln sich ab, während André und Sylvia, aber auch Marinês und Cardoso sich näher kommen und Erpressung, Mord und andere Verbrechen sich überstürzen... |
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Der afrobrasilianische Shootingstar Ramos als schüchterner André erspielt sich die Zuneigung des Publikums im Handumdrehn, obwohl seine Figur nur sparsam mit sympathieheischenden Zügen ausgestattet ist. Regisseur Jorge Furtado setzt das Kopier-Motiv in seinem zweiten Spielfilm (nach so berühmten Kurzfilmen wie ILHA DES FLORES) postmodern ein: mit Hommagen an Andy Warhol und Keith Haring, Hitchcocks Obsessionen (vor allem FENSTER ZUM HOF und VERTIGO) und mit Kindheitsszenen in einfachem Zeichentrick. Er porträtiert mit grossem Erfolg eine Schicht, die man selten sieht: die Mindestlohn-Sklaven, die sich gerade eben eine Wohnung und Essen leisten können, aber kaum mehr als das - und wagt sich dann in abenteuerliches Terrain. Ein origineller, hakenschlagender, bewegender Genre-Mix! |
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