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Film-Archiv

Gespräch mit der Regisseurin Christine Jeffs
Patrice Carré von LE FILM FRANCAIS:
Was hat Sie an Kirsty Gunns Novelle RAIN fasziniert?
Christine Jeffs: RAIN ist eine unheimliche Geschichte darüber, wie ein Mädchen plötzlich seine Unschuld verliert. Sie erinnert in vielem an die klassische Ferien unserer Kindheit. Dann offenbart sich die Grausamkeit und Vergänglichkeit des Lebens. Wie ein Augenblick alles verändern kann. Kirsty schreibt sehr poetisch. Kleinste Details werden mit brütender Intensität beobachtet und brennen sich ins Gedächtnis ein. Sie beschwört die Umgebung so herauf, dass man die dunkle Kehrseite förmlich riechen kann. Die Bilder in ihrem Buch waren reif für eine kinematographische Deutung. Wir erleben, wie eine Familie im Laufe eines Sommers zerfällt. Wenn wir auf die Details achten, bemerken wir, dass jeder Augenblick von unerhörter Tragweite sein kann. Der Zusammenprall zweier Ereignisse hat für Janey tragische Folgen. Das ist es, was daran so traurig ist.
PC: Sie haben den Look der Epoche dabei nicht übertrieben.
CF: Wir haben uns ganz besonders von den grellen Farben ferngehalten, dem Orange und Hosen mit Schlag und derlei Dingen, damit es wirklicher aussah. Nicht alle Familien haben in den Siebzigern diese Modeerfahrungen gemacht, es geht nicht um Mode, es geht um das Gefühl für Ort und Zeit. RAIN beschwört die Zeit meiner Kindheit herauf. Ich würde das gern zeitlos nennen, dabei hatte es dieser Ära verhaftet zu sein. Es war keine Geschichte von heute - und musste doch etwas zu sagen haben, wenn beispielsweise Kinder es heute ansehen.
PC: Was hat der Film gekostet? Wo haben Sie das Geld aufgetrieben?
CJ: Der Film wurde vollständig von der NEW ZEALAND FILM COMMISSION finanziert. Er kostete umgerechnet 700.000 Euro - in dieser Grössenordnung liegen manche Budgets für einen 30-Sekunden-Werbespot. Es gab drei verschiedene Produzenten. Robin Scholes war von Anfang an dabei. Es dauerte fünf Jahre, das Geld aufzutreiben. Dann kam John Toon an Bord, und zuletzt Phillippa Campell. Alle drei hatten unterschiedliche Expertisen - und jeder spielte auf seine Art eine entscheidende Rolle beim Erfolg. Ich glaube, der Film fand sie und liess sie nicht mehr los. Wie bei mir auch.
PC: Wie arbeiten Sie als Regisseurin? Hat Ihre Erfahrung als Cutterin etwas dazu beigetragen?
CF: Meine Erfahrung vom Schnitt macht, dass ich ganz unbeschwert aus der Situation heraus arbeite. Ich kann jederzeit meine Vorstellung von einer Szene ändern, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ich bin auch flexibel, wenn es das Licht oder andere technische Gründe erfordern. Ich weiß, welche Bilder und Rhythmen ich aus einer Szene herausholen möchte. Das gibt mir die Sicherheit, mich auf die Schauspieler und ihr Spiel zu konzentrieren.
Oft mussten wir bei den Dreharbeiten Szenen vorziehen, die die Kinder noch gar nicht gelernt hatten, weil die Gezeiten oder das Wetter nicht stimmten und wir nicht nach Plan arbeiten konnten. Es gab keine Bauten am Drehort, also konnten wir bei Schlechtwetter nur die Schlaf- und Badezimmerszenen geschützt drehen, und das reichte nicht lang. Es gab auch kein Geld für mehr als zwei Probentage, die Schauspieler mussten uns einfach vertrauen. Es galt, aus der Not eine Tugend zu machen. So haben wir hauptsächlich auf körnigem 16mm-Material gefilmt - aus Kosten- und Stilgründen. Ich dachte immer, wenn ich mal einen Film mache, kann ich mich in Ruhe der visuellen Seite widmen. Aber bei dem Budget, und Zeitrahmen, war es ein Hauen und Stechen, das reinste Chaos. Hauptsache wir kommen durch - da ging es gar nicht mehr um Kunst. Es ist unglaublich, dass die Leute nun von der Schönheit des Films schwärmen, irgendwie muss das trotz allem durchgesickert sein.
PC: Hat Ihre Arbeit an Werbespots Sie beeinflusst?
CJ: Ich verdanke den Werbespots einen Sinn für Freiheit und Ausprobieren. Ich kann mit meinem Arbeitsstil jeden Tag experimentieren. Gerade hatte ich viel Spass dabei, einen sehr verrückten Spot für polnisches Bier in Australien zu drehen - mit hunderten von Schafen und biersaufenden Männern. Ein ziemlicher Macho-Film!
PC: Wie arbeiten Sie mit Ihren Schauspielern?
CJ: Ich möchte das Spiel gern frisch und natürlich erhalten, ich ermutige zu Spontaneität und Improvisation. Der Text ist für mich nur ein Ausgangspunkt für das Wesen einer Szene. Wenn das Technische erledigt ist, hat jeder die Freiheit, sein Bestes in dem Moment zu tun, in dem wir alles einfangen. Die Kamera ist oft eine Handkamera und ganz einfach. Die Kinder sind damit wunderbar unbekümmert umgegangen.
Der kleine Aaron, der Jim spielte, hat mich oft mit seinen Beiträgen, seiner Energie und seinen Einfällen überrascht. Er gewann eine solche Sicherheit, dass er einem der erwachsenen Schauspieler sagte, dass er die Szene "steuern" wolle - und er wusste genau, was er tat! Die erwachsenen Schauspieler fand ich durch gewöhnliches Vorsprechen. Für die Kinder haben wir viele Workshops abgehalten und für den kleinen Jim haben wir in allen möglichen Schulen gesucht, bis wir ihn in einer sehr kleinen Stadt in Drehortnähe fanden. Er hatte genau den richtigen Geist - und nie zuvor gespielt! Er war sehr introvertiert und fand durch die Dreharbeiten zu sich selbst.
PC: Wie lange dauerten die Dreharbeiten?
CJ: 32 Tage. Wir waren froh, als es vorüber war: Es war so kalt geworden! Die letzte Einstellung, die wir drehten, ist auch die letzte im Film. Sie bedeutet mir sehr viel, weil sich Jim vor dem Wasser sehr fürchtete, und an diesem seinem letzten Tag lächelte er im Wasser so tief über seinem Kopf. Es war, als sei der Winter angebrochen am Tag, als wir zu drehen begannen. Die Tage waren kurz und das Wasser eiskalt. Bei jeder Szene, die ich sehe, denke ich daran, wie kalt es damals war. Die Heizkörper trafen nie ein und so sass Jim in Kübeln mit warmem Wasser, um zu frieren aufzuhören. Gegen Ende der Dreharbeiten bleiben die Laster im Schlamm stecken vor lauter Regen - und die Schauspieler sollten mit möglichst nichts daliegen, im Sommer des Films!

Filmographie
Geboren 1963 in Lower Hutt, New Zealand. Abschluss in Soziologie.
Cutterin und Top-Regisseurin in Cannes und London preisgekrönter Werbespots.
1994 STROKE (Kurzfilm; Cannes, Un certain regard)
2001 RAIN
3 New Zealand Film Awards: Best Actress (Sarah Peirse), Best Supporting Actor (Alistair Browning), Best Juvenile Performer (Alicia Fulford-Wierzbicki); ausserdem Nominierungen für Bester Film, Beste Regie, Bestes Bild, Kostüm und Ausstattung Erster neuseeländischer Film in Cannes seit 20 Jahren! (Quinzaine des Réalisateurs)


Gespräch mit Neil Finn
Summertime Blues
Russel Baillie: Es gab schon einzelne Lieder von Dir in Filmen, aber noch keinen Soundtrack. Warum bei diesem Film?
Neil Finn: Na ja, ich kenne Christine schon seit Jahren, sie hat für mich und Tim einen Video-Clip für den Song ANGELS HEAP gemacht und wir mochten uns. Kurz darauf hatte sie die Idee zu RAIN und wir sassen ein paar Nachmittage zusammen und sprachen darüber. Sie schickte mir alle Entwürfe und fragte, ob ich Lust hätte, dazu etwas Musik zu machen. Ich mochte das Buch - sehr atmosphärisch! - und als es so weit war, war ich dabei.
RB: Es ist keine Deiner üblichen orchestralen Kompositionen, und die Musik ist nicht strikt an die Epoche des Films gebunden.
NF: Wir konnten uns kein Orchester leisten. Aber es brauchte auch keines. Es ist eine intime, subtile und jedenfalls keine epische Erzählung. Eine Kleinstadt, familiär, 70er - das Mädchen hat genau das Alter, in dem auch ich in dem Jahr war. Diese Zeit liegt mir, vielleicht sogar der Familienhintergrund - meine Eltern haben auch getrunken, nur nicht so viel. Strandparties sind mir wohlvertraut. Mir gefiel die Vorstellung eines bodenständigen, nicht zu zeitgebundenen Soundtracks. Ein Stück wie aus der Zeit war nicht notwendig.
RB: Es ist Musik für einen 16mm-Film...
NF: ... und ich bin sehr stolz darauf, wir haben daraus ein Album gemacht, das wirklich gut wurde. Das ist auch das Verdienst von Edmund McWilliams, der sehr dazu beitrug. Es war eine schwere Zeit für mich, meine Mutter war damals schwer krank war. Aber der Film hat ja auch einen traurigen Unterton. So konnte ich melancholisch und verhangen in der Musik sein, ohne mir Sorgen zu machen. Sonst fragen sie immer, wenn ich melancholische Platten vorlege: Mensch, hast Du nichts Munteres für uns? Es war schön, einmal nichts Munteres dabei zu haben.
RB: Ist das nun ein Album für die Sommerhütte?
NF: Ja, an einem stürmischen Tag. Oder sogar an einem ruhigen Tag, wenn merkwürdige Dinge unter der Oberfläche brodeln.